23.7.2020
Protest gegen Denkmal-Zerstörung für Bau der Einheitswippe (Meldung der Berliner Zeitung vom 23.7.2020)
Der erst vor kurzem mit Millionenaufwand sanierte historische Sockel des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals in Mitte soll für den Bau des umstrittenen Freiheits- und Einheitsdenkmals teilweise zerstört werden – um die geplante begehbare Wippe im Untergrund zu befestigen. Die Arbeiten haben begonnen. Ein Bagger hat die ersten Löcher in die historische Bausubstanz geschlagen. Jetzt wird Protest laut. […]Im Hause von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) wird der Eingriff in den denkmalgeschützten Sockel verteidigt. Die Kulturstaatsministerin setze den „mehrfach und zuletzt 2017 wiederholten Auftrag des Deutschen Bundestages um“, das Freiheits- und Einheitsdenkmal gemäß des Entwurfs ‚Bürger in Bewegung‘ zu errichten“, erklärt ein Sprecher. Grundlage des im Mai 2020 erfolgten Baubeginns sei „die Erfüllung aller Auflagen der Baugenehmigung, insbesondere der naturschutzrechtlichen und der denkmalschutzrechtlichen Vorgaben“. Die Mosaike seien im Zuge der 5,6 Millionen Euro teuren Sanierung des Denkmalsockels in Abstimmung mit der Berliner Denkmalschutzbehörde ausgebaut und gesichert worden. „Die Zuständigkeit für den weiteren Umgang“ liege beim Land Berlin. Das betreffe auch die Frage, ob die Mosaike an anderer Stelle „ganz oder teilweise wiedereingebaut“ werden.