Ute
Freitag, 09. November 2018 17:54
Ort der Zusammenkunft
Ein solches Denkmal zu errrichten, ist mehr als überfällig. Entgegen vieler Meinung empfinde ich die moderne Gestaltung des Denkmals nicht als Bruch zur kl***schen Architektur des neu entstehenden Berliner Stadtschlosses. Die symbolische Bedeutung der Einheitswippe und damit verbundene Möglichkeiten, hat viel Potential. Ich hoffe das der Ort, wie von den Künstlern vorgesehen, tatsächlich als "offenen Raum [...] als Ort des Zeigens, Schauens, Aufführens, Diskutierens" genutzt werden kann. Es sollte nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern ein Ort der Zusammenkunft und des Verstehens werden.
Ruth
Donnerstag, 08. November 2018 10:36
Balance finden
Die Idee eines Denkmals, dass die Zäsur von 89/90 "sichtbar" werden lässt finde ich sehr schön. Allerdings sollte es nicht nur architektonisch "Freiheit" und Einheit" symbolisieren, was bei Betrachtung des Modells tatsächlich gelungen ist. Es sollte auch ein Ort kritischer Reflexion sein. Hierzu gehören Inhalte und die Möglichkeit sich an dem Ort der Erinnerung weiterzubildnen. Ich wünsche mir daher, dass das Denkmal mit entsprechenden Elementen (bspw. Tondokumente, einen Geschichtsstrahl, Aussagen von zeitzeugen etc.) ausgestaltet wird.
Elisabeth
Freitag, 03. August 2018 08:53
Der Ort
Ich bin der Meinung, dass dieses Denkmal an der richtigen Stelle stehen würde. Das es die Menschen v.a. Toursiten und Ausländer*innen nicht verstehen würden, liegt nicht am Ort des geplanten Denkmales. Außerdem ist es so riesig, dass es einem ins Blickfeld fällt und daher auch große Bedeutung erlangen wird. Ich glaube daran, dass irgendwann - wenn das Denkmal umgesetzt wird - man sich keine Sorgen mehr darum machen muss, dass es niemand versteht. Es soll ja Menschen zum Nachdenken anregen!
Dr. Hans Krag
Mittwoch, 01. August 2018 14:59 | Berlin
Nicht dieses Denkmal!
Für den Standort vor dem Schloß wünsche ich mir ein traditionelleres Denkmal, das zum Schloß paßt. Dieses Denkmal wird ein Spielplatz für Jedermann, das niemand versteht (Ausländer schon gar nicht) und keinerlei nationale Würde ausstrahlt. Sollte der Entwurf nicht mehr verändert werden, gehört dieses Denkmal in die moderne Umgebung vor dem Reichstag oder auf den weiten Platz vor dem Rathaus. Der Neptunsbrunnen könnte dann wieder auf seinen angestammten Ort auf dem Schloßplatz rücken. Schade, daß sich die Deutsche Gesellschaft so für ein Projekt einsetzt, daß von der Mehrheit der Berliner (der Deutschen??) in dieser Form abgelehnt wird.
Nora
Mittwoch, 11. Juli 2018 12:48
Auf Gemeinsamkeiten besinnen
Einheit - gerade in der heutigen Zeit, in der das Land von so vielen verschiedenen Meinungen gespalten wird und gesellschaftliche Gräben immer tiefer zu werden scheinen, kommt das Denkmal für die deutsche Einheit gerade recht, um uns wieder mehr auf vereinende Gemeinsamkeiten zu besinnen, statt den Fokus auf die Dinge zu legen, die uns trennen. Diese Idee würde die geplante "Einheitswippe" gut vermitteln und vor allem dazu beitragen, die historische Bedeutsamkeit des Jahres 1989 nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Julia
Mittwoch, 11. Juli 2018 08:40 | Berlin
Enttäuscht aber zuversichtlich
Die Idee eines Einheitsdenkmals für alle Bürger*innen finde ich total schön! Denkmäler machen die Vergangenheit "greifbarer" und sind wesentliche Erinnerungen für unsere Zukunft. Deswegwen finde ich es um so mehr bedauerlich, das dieses ( haupsächlich) auf Grund von wiedermal "zu hohen Kosten" ( laut Haushaltsbeschluss auf so großen Widerstand stößt! 1989/90 ist eine der bedeutensten Momente der deutschen Geschichte gewesen und daran zu erinnern empfinde ich sogar als wesentlicher als manche andere Denkmäler bei denen es keinen Diskurs gab.
Wolfgang
Freitag, 06. Juli 2018 14:21
Symbolisch eindrucksvoll
Auch wenn der Prozess der Wiedervereinigung noch lange nicht abgeschlossen sein mag, ist es wichtig den kapitalen Ereignissen des Jahres 1989 ein Denkmal zu bauen. Eine friedliche Revolution, die Wellen schlug, um Wogen zu glätten - genau diese wechselseitige Symbolik wird hervorragend vom geplanten Denkmal widergespiegelt.
Allerdings spricht diese Symbolik auch im Prozess der Installation eine Rolle: So wichtig es im Herbst '89 war, die Menschen auf eine gemeinsame Seite zu bringen, so wichtig ist es nun auch bei der Durchsetzung des Denkmals. P***ert dies nicht, riskiert man den Sinn des Denkmals zu verlieren. Nur gemeinsam können diese Dinge bewältigt werden
Lisa
Freitag, 06. Juli 2018 13:06
Einheitlich Uneinig
Es hat schon eine gewisse Ironie, dass ausgerechnet in der Debatte um das Freiheits- und Einheitsdenkmal so wenig Einigkeit besteht. Die anhaltenden Kontroversen um das Bauvorhaben werden meines Erachtens immer mehr zum Leidwesen des Denkmals selbst.
Nach knapp 20 Jahren Deutscher Einheit birgt sich die Gefahr, insbesondere bei jüngeren Generationen, dass die Vergangenheit in Vergessenheit gerät – und je länger debattiert und sich die Umsetzung des Bauvorhabens noch hinausziehen wird – desto mehr könnte das Denkmal an Bedeutung verlieren. Nicht allein, weil die Öffentlichkeit nach knapp 10 Jahren fortwährender Verhandlungen allmählich ermüdet ist und das Denkmal vielmehr mit der Uneinigkeit in der Debatte verknüpft als mit der Freiheit und Einheit, an die erinnert werden soll.
Insgesamt ist das sehr schade, da der Siegerentwurf der „Einheitswippe“ eine starke Botschaft des Zusammenhalts vermittelt und die Interaktivität anregt sich aktiv damit zu beschäftigen. Von Wichtigkeit halte ich daher noch persönlich – sofern der fiktive Entwurf tatsächlich einmal Wirklichkeit wird –, dass das Denkmal in Verbindung mit einem Besucher- / Informationszentrum steht, um die Geschichte weiter aufrecht zu erhalten.
Lisa
Mittwoch, 21. Februar 2018 11:57 | Berlin
Denkmal für die friedliche Revolution von 1989
In den Medien hagelt es Kritik, es wurde heftig über das geplante Freiheits- und Einheitsmerkmal diskutiert und die Diskussionen werden auch nicht aufhören bis es steht. Für mich ist klar, dass eines der bedeutendste Ereignisse der europäischen Geschichte ein Denkmal braucht.
Das Konzept der Waagschale finde ich persönlich überzeugend. Die Idee, dass Menschen etwas bewegen können, wenn Sie sich zusammenfinden und einigen in einem Denkmal zu vereinen, ist sinnbildlich gelungen. Allerdings sehe ich wie viele andere auch den für das Denkmal vorgesehene Platz als ungeeignet an. Das Denkmal sollte sich viel näher an der Grenzlinie befinden, denn dort könnte es seine symbolische Kraft viel eher verdeutlichen.
Yassin
Freitag, 09. Februar 2018 09:56 | Berlin
Stolz ohne Verherrlichung
Berlin wird noch lange als Sinnbild einer Zeit gelten, in der die Welt und Deutschland tief gespalten waren und es ist wichtig, dass eine Stadt und viele ihrer öffentlichen Einrichtungen uns daran erinnern, dass Freiheit, Einheit und Frieden alles andere als selbstverständlich sind.
In gleicher Weise und genauso lange muss Berlin auch als Symbol für die Wende fungieren können, die durch friedliche Revolution, Mauerfall und Wiedervereinigung, Deutschland in eine neue, uns zeitgenössische, Ära geführt hat.
Ein Denkmal, das die Bürgerinnen und Bürger ehrt, welche sich für Freiheit und Einheit in Deutschland eingesetzt haben, kann in Berlin nur willkommen sein. Offen ist nur die Frage nach der Form eines solchen Denkmals. Hierfür ist fundamental, dass das Denkmal nicht nur zu einer Stätte der Erinnerung wird, sondern sich vor allem als einen Ort gestalten lässt, der inspirierend für neue politische Initiative und Zivilcourage wirken kann und als Allegorie für die Veränderungskraft von sich verständigenden und gemeinsam handelnden Bürgern dienen kann.
Dementsprechend empfinde ich die Konzeptualisierung des Freiheits- und Einheitsdenkmals als sehr gelungen. Dass das Denkmal begehbar ist und sich dadurch bewegen lässt, ist eine überzeugende Eigenschaft, um die Prozesshaftigkeit von Freiheit und Einheit darzustellen, um die Wirkungskraft der Gemeinschaft zu vermitteln und um ein breites Interesse für das Denkmal zu wecken.
Wichtig ist nun, dass eine Realisierung des Denkmals ermöglicht wird, die dem Originalkonzept so treu wie möglich bleibt. Während der Realisierung sollte zudem darauf geachtet werden, dass potenzielle Missdeutungen des fertigen Denkmals verhindert werden. Es soll auf dem noch erhaltenen Sockel des Reiterstandbilds von Kaiser Wilhelm I. errichtet werden. Hier kann ich nur hoffen, dass das Denkmal nicht als Erbe einer Kontinuität mit dem Deutschen Reich präsentiert wird, sondern vielmehr als Symbol eines Volkes, dass sich durch eine neue Einheit und eine gemeinsame Verfassung definiert, sich aber seiner Vergangenheit bewusst bleibt.
Preußischer Militarismus und die Friedliche Revolution sind diametral entgegengesetzt, prägen aber beide unser Bewusstsein. Dass die Symbolik des Deutschen Reiches nun übertrumpft wird, ohne verdrängt zu werden, kann ich nur begrüßen.